Grenzenlos-Lehrkooperation „Climate change in Peru“

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Kaum noch Schnee im Winter, jährlich neue Hitzerekorde im Sommer und immer mehr Extremwetterlagen – dass der Klimawandel uns auch hier in Deutschland betrifft, ist sicherlich nichts Neues. Genauso wissen wir alle, dass wir diese klimatische Entwicklung auch durch kleinere Anpassungen unseres Alltags zwar nicht stoppen, aber durchaus abschwächen können. Was uns jedoch oft nicht bewusst ist, ist dass unser Konsumverhalten große Auswirkungen auch auf das Leben der Menschen am anderen Ende der Welt hat.

Um uns dieses Problem vor Augen zu führen, war am 23. Juni 2023 Frau Nery Condori im Global Studies-Kurs 1 der Jahrgangsstufe 12 zu Gast. Sie stammt ursprünglich aus Peru, hat vor kurzem ihr Master-Studium im Fach „Waste Management“ beendet und engagiert sich nun ehrenamtlich im Rahmen des Grenzenlos-Projekts des World University Service. In ihrer Lehrkooperation ging sie insbesondere auf die Folgen des Klimawandels in ihrem Heimatland ein. Obwohl Peru nur 0,4% der weltweiten Treibhausgasemissionen verursacht (Deutschland liegt regelmäßig bei über 10%), gehört es zu den Ländern, die mit am meisten vom Klimawandel betroffen sind. Neben regelmäßig auftretenden Dürreperioden sowie heftigen Überschwemmungen, ist insbesondere das besorgniserregend schnelle Abschmelzen der Andengletscher ein Problem. Seit Mitte des letzten Jahrhunderts haben sich die Hochgebirgseismassen um über 50% verkleinert. Dies stellt nicht nur ein Problem für die Biodiversität im Gebirge dar, sondern bedroht auch die lokale Wirtschaft, die zum Großteil auf der Herstellung landwirtschaftlicher Produkte beruht. Großprojekte wie das „Olmos-Projekt“, das bislang Gletscherwasser aus den Bergen ableitete, um im trockenen Hochland intensiv Gemüse anzubauen, werden es in Zukunft schwer haben. Darum bilden sich auch in Peru kleinbäuerliche Initiativen, die versuchen, die bisherigen Anbaubedingungen, unter anderem durch strategisches Pflanzen von schattenspendenden Bäumen zwischen Kaffeesträuchern, nachhaltiger zu gestalten.

Nach diesem interessanten Einblick in eines der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder und dessen Umgang mit den sich verändernden Klimabedingungen, diskutierten wir noch, inwiefern wir hier in Deutschland Einfluss auf den globalen Klimawandel nehmen können. Wir bedanken uns nochmals bei Frau Condori für die spannende Lehrkooperation!