Demokratie­bildung WG 12

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„Demokratie heißt immer: die Bereitschaft, nicht nur eigene Interessen zu sehen, und die Fähigkeit zum Ausgleich und Kompromiss“, hat der noch amtierende Bundespräsident Frank Walter Steinmeier einmal gesagt. Anders ausgedrückt: Demokratie lebt vom gemeinsamen Austausch von Argumenten und der Fähigkeit, Kompromisse einzugehen, um langfristig die Herausforderungen des 21. Jahr-

hunderts zu meistern. Eine Herausforderung ist dabei Plastikmüll, der aufgrund seiner Giftstoffe sowohl in Deutschland als auch auf europäischer Ebene eine Gefahr für Mensch und Tier darstellt und zur Umweltverschmutzung beiträgt.

Um demokratische Prozesse zu verstehen, zu lernen und anzuwenden, beschäftigte sich die WG12B mit einem Fallbeispiel zum Thema „Plastikmüll in der EU“. Die Schüler*innen lernten in der vierstündigen Einheit zunächst die verschiedenen Aufgaben und Funktionen der EU-Institutionen kennen, sei es das Europäische Parlament, den EU-Ministerrat, den Rat der Europäischen Union, die EU-

Kommission und den Europäischen Gerichtshof. Danach wurden die Schüler*innen in Kleingruppen aufgeteilt. Im Anschluss daran sollten die Schüler*innen mithilfe eines Skripts und ihren Tablets in Kleingruppen eine EU-Ministerratskonferenz vorbereiten und die verschiedenen Standpunkte der

europäischen Länder wie Deutschland, Frankreich, Italien, Polen und Schweden zum Thema Plastikmüll herausarbeiten. Dabei herrschten eine gute Arbeitsatmosphäre und eine hohe Motivation, da die Beschäftigung mit aktuellen Fragen der EU den Schüler*innen den unmittelbaren Einfluss der EU auf die Lebenssituation und den Alltag in den Mitgliedstaaten zeigte und das Interesse an europäischen Fragen weckte.

Die anschließende Ministerratskonferenz, die in Form einer Pro-und-Contra-Debatte stattfand,

förderte die Fähigkeit, mit Argumenten Positionen zu begründen, schulte sprachliches Ausdrucksvermögen und letztlich die Teilhabe an der Demokratie. Die Diskussionsrunde wurde dabei zunächst durch das Abspielen der Nationalhymne des jeweiligen Landes eingeleitet, bevor der argumentative Austausch zum Fallbeispiel Plastikmüll stattfand. In der abschließenden Feedbackrunde empfand die überwiegende Mehrheit der Schüler*innen das Rollenspiel als sehr gewinnbringend und produktiv, sodass die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Positionen zu Plastikmüll zeigte, dass es nicht gleichgültig ist, wer in den Mitgliedstaaten regiert, und sich daher eine Beteiligung an Wahlen lohnt.

 

Riad Rizovic, Fachlehrer