Finnland-Austausch 2020

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Finnland Schüleraustausch 2020

Der diesjährige Finnlandaustausch der WG 12 vom 7.3.20-14.3.20 begann für uns mit einer fast 13 stündigen Reise von Heilbronn nach Jyväskylä in Mittelfinnland, im Herzen vieler Seen, für die Finnland weltbekannt ist.

Mit der Ankunft unseres Flugzeuges in Helsinki erwartete uns ein deutlich winterlicheres Klima, das uns die gesamte Woche begleiten sollte. Waren es bei unserem Abflug in Frankfurt noch frühlingshafte 15 Grad, erwartete uns in Helsinki Minusgrade und Schnee, der mit jedem Kilometer mehr wurde. Diese winterliche Umgebung ermöglichte uns einige tolle Aktivitäten, so waren wir zum Beispiel in einem Skigebiet am Rande der Stadt oder kühlten uns auf einem zugefrorenen See nach Saunagängen ab. Generell haben Sauna und Saunakultur in Finnland einen hohen Stellenwert, sie gehören zur nationalen Identität. Davon konnten sich auch alle von uns bei ihren Austauschpartnern zuhause überzeugen, da dort jeder Haushalt eine eigene Sauna besitzt. Die Familien und unsere Austauschpartner gaben allen von uns das Gefühl, stets willkommene Gäste zu sein und nahmen uns mit großer Herzlichkeit auf. Auch außerhalb der organisierten Veranstaltungen unternahmen wir viel gemeinsam, so waren wir zusammen bowlen und viele von uns verbrachten einen gemeinsamen Abend bei einer Austauschschülerin zuhause oder waren bei einem, bis zur letzten Sekunde spannenden, Eishockeyspiel des lokalen Eishockeyvereins.

Das eigentliche Ziel des Austauschs, das finnische Schulsystem kennenzulernen, blieb uns aufgrund von Corona leider zu großen Teilen verwehrt. Zwar konnten wir am Anfang der Woche noch einen Tag die finnische Schule kennenlernen und dabei einige Unterschiede feststellen, aber nach nicht ganz 72h auf finnischem Boden war es mit der Unbeschwertheit vorbei, denn uns erreichte die Nachricht, dass eine Lehrkraft der ASS positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Es stellte sich heraus, dass einige von uns noch kurz vor unserer Abreise Unterricht bei dieser hatten. Das galt es nun zum einen den Austauschpartnern und Gastfamilien beizubringen zum anderen mussten unsere Begleitlehrer Rene Seyfarth und Michael Schlatterer die Lage koordinieren und zwischen der finnischen Schule, dem finnischen Gesundheitsministerium, der ASS und den finnischen und deutschen Eltern als Schnittstelle fungieren.

Die komplette Austauschgruppe durfte dann die Schule aus Vorsichtsmaßnahmen nicht mehr besuchen. Weitergehend gab das finnische Gesundheitsministerium die Anweisung, dass drei von uns einen Test machen mussten, da sie direkten Kontakt mit der Lehrkraft hatten. Damals wusste leider noch niemand, wie man bei einem Corona- Verdachtsfall vorgehen muss und so saßen unsere drei Verdachtsfälle dann in häuslicher Quarantäne. Schlussendlich mussten sie einen Test (wahrscheinlich einen der ersten) im örtlichen Krankenhaus machen. Glücklicherweise war dieser Test negativ und so konnten wir den Abschlussabend zusammen verbringen, bei dem uns die finnische Schule sogar Pizza spendierte, bevor es am nächsten Morgen für uns nach Helsinki ging.

Dort verbrachten wir noch eine Nacht und anschließend ging es zurück, ins mittlerweile im Shutdown- befindliche Deutschland. In Helsinki hatten wir bei bestem Wetter noch einmal die Gelegenheit Sehenswürdigkeiten zu entdecken, wie die Festungsanlage Suomenlinna.  Am nächsten Morgen hieß es für uns dann Abschied nehmen von Finnland und, was wir damals noch nicht ahnen konnten, einer Welt ohne Abstand und Masken. Hoffentlich können wir unser Austauschpartner bald in Deutschland wiedersehen.

 

Anita May WG13