Canterbury Tales

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Wirtschaftsgymnasium

WG Studienfahrt 2016

Auch wenn die Briten uns gerade frisch verlassen hatten (Brexit war das Thema dieser Tage), so besuchten wir sie dennoch voller Vorfreude im Sommer 2016. Unsere Studienfahrt begann am Sonntag, 10. Juli schon früh morgens um 5 Uhr. Naja, jedenfalls planmäßig. Denn leider hat uns unsere Schlafmütze Jana einen Strich durch die Rechnung gemacht. So mussten 75 Schülerinnen und Schüler der WG12 und ihre 4 Begleitpersonen Frau Eckstein, Frau Horn, Herr F. Schmitt und Herr Seyfarth erstmal eine Runde warten um dann schließlich ohne sie abzufahren. Doch in Hockenheim stieß sie dann endlich zu uns – und verschaffte uns damit die erste Pause.

Gegen 17 Uhr hatten wir dann auch schon die Grenzkontrolle und die große Fahrt mit der Fähre hinter uns. Leider war das Wetter nicht so schön und man hatte keine schöne Aussicht auf der Fähre, aber jeder hat die Fahrt gut überstanden. Endlich angekommen auf dem riesigen Campus-Gelände in Canterbury waren wir erstmal ratlos: Wo geht es hin? Wir wussten nicht genau wo der Standort unserer Wohnheime war, einen Ansprechpartner hatten wir nicht, wer arbeitet denn auch sonntags? Nach gefühlten Stunden (in Wahrheit nur eine halbe Stunde) bekamen wir unsere Schlüssel für die (recht hübschen und gepflegten) Wohnheime. Alle bezogen etwas aufgeregt die Wohnheime (Zickenkrieg vorprogrammiert).

Am Morgen danach mussten wir uns natürlich selber Frühstück machen. Gar nicht so einfach wenn man bedenken muss, dass  5 Mädchen in einem Haus wohnen, jeder ins Bad muss, dann noch Frühstücken und pünktlich sein?  Eine große Herausforderung aber gemeistert haben es alle. Danach ging es zu Fuß mit unseren Lehrern in das Stadtzentrum von Canterbury wo wir eine Stadtführung hatten, in der uns die historischen Denkmale gezeigt und erklärt wurden. Tolle Stadt!

Im Anschluss hielten wir uns noch in der Stadt auf und fuhren später ins Seebad „Herne Bay“. Die Sonne schien, jedoch wehte ein kalter Wind. Trotzdem trauten sich einige von uns ins Wasser, andere wiederum setzten sich an den Strand oder in ein Cafe und wieder andere genossen einfach den wunderschönen Pier. Danach machten wir unser Portemonnaie leichter und kauften im Supermarkt für die Woche ein. Am Abend stand natürlich Party an und wir tobten uns aus, wobei sich die Lehrer nicht ganz so sehr freuten, denn durch den Lärm hatten sie einen unruhigen Schlaf.

Für viele begann der nächste Morgen mit großen Tränensäcken und einem Kater. Eins war klar: Müde war hier jeder! Da war es kein Wunder, dass in der zweistündigen Busfahrt Richtung London Totenstille herrschte, der Schlaf musste nachgeholt werden. In London angekommen hatten wir eine dreistündige Stadtrundfahrt und sahen dabei (sofern endlich wach) den Tower, Speaker´s Corner, St. Paul´s Cathedral und all das andere was London zu bieten hat. Wir erfuhren etwas zur Stadtgeschichte, zum Alltag der Londoner, wo das Great Fire gewütet hat bis hin zu den horrenden Mietpreisen von heute. Wir hätten uns gewünscht, die Rundfahrt würde nicht so lange dauern, dann wäre es einfacher gewesen der sehr leise sprechenden Dame aufmerksam zuzuhören.

Nach der langen Tour hatten wir eine vierstündige Mittagspause, in der wir shoppen und essen konnten. In Kleingruppen sahen wir uns die Stadt an (wobei manche über die Einkaufshauptmeile Oxford Street nicht hinaus kamen!). Um Punkt 18 Uhr war die Abfahrt am Leicester Square. In der Unterkunft kochten wir uns etwas und genossen die Zeit zusammen.

Am darauffolgenden Tag stand noch einmal London an. Dieses Mal durften wir zwei Stunden lang ‘‘Shoredich Street Art“ besichtigen außerhalb des Stadtzentrums. Das besondere an diesem Viertel waren die vielen schönen, interessanten, stets politisch angehauchten Wandmalereien, oftmals auch von berühmten Künstlern. Sofort packten wir unser Handy aus und schossen unendlich viele Bilder. Denn so eine Gelegenheit durften wir nicht verpassen!

Nach diesem Aufenthalt machten wir uns um 13 Uhr auf dem Weg zum „Camden Lock Market“. Eine sehr lange Straße mit verschiedenen Läden und Ständen. Fast so wie auf dem Bazar! Einige meine Klassenkameraden konnten auch deshalb mit den Preisen gut handeln. So hatten wir wieder für ein paar Stunden Freizeit. Die einen waren shoppen, die anderen dagegen waren beschäftigt mit dem Essen, denn hier hat dieser Markt unendlich viel zu bieten, die Auswahl war schwer.

Selbstständig ging es dann mit der gigantischen, altehrwürdigen Londoner Subway zurück Richtung Zentrum. Am späten Nachmittag versammelten wir uns am Leicester Square, einer der berühmtesten Plätze in London mit viel Straßenkunst, Akrobaten, Sängern und Showeinlagen und unglaublichem Trubel. Dort befinden sich auch große Kinos, wo zahlreiche Premieren stattfinden. Bis wir uns alle dort glücklich und komplett trafen, verging eine ganze Weile. Denn wir verloren erst eine Mitschülerin (die Dank Stadtplan aber bald zu uns fand) und auch danach immer wieder nochmal jemand, der schnell noch dieses oder jenes kaufen oder angucken musste. Anschließend gab es einen gemeinsamen Walk zur National Gallery (mit Gruppenbildern und erneuten Klassenkameraden-Verlusten) und dann schließlich ein gemeinsames Abendessen in Covent Garden, den dort befand sich das Restaurant, in dem man liebevoll für uns gedeckt hatte und uns - typisch britisch! -  Fish and Chips servierte mitsamt einem leckeren Nachtisch.

Schließlich machten wir uns danach auf den Heimweg. Nach so einem spannenden aber doch anstrengenden Tag herrschte im Bus eine Ruhe, so dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Die abendliche Party fiel auch schon nicht mehr ganz so heftig aus.

An unserem vorletzten Tag ging es nicht wie geplant nach Brighton an die Küste. Unsere Lehrer beschlossen (gemeinsam mit uns), dass diese Fahrt nach all dem Bus fahren einfach zu lange dauern würde – vor allem einen Tag vor der Heimreise. Deshalb besuchten wir das recht nahe gelegene Hastings (berühmt durch die bekannte Schlacht von Hastings). Hier besichtigten wir Burgruinen und sahen einen Kurzfilm zur Schlacht, danach ging es nach Interesse weiter: Die einen entspannten sich an der Küste, während andere die Läden besichtigten.

Am Tag danach war es schon soweit: Die Heimfahrt nach Deutschland! Damit wir noch genügend Proviant haben würden, besuchten wir noch einmal den Supermarkt. Nach diesem großen Einkauf waren wir an unseren Unterkünften angekommen. Da heute unser letzter Abend war, mussten wir uns natürlich austoben. Die Nacht hat für den einen oder anderen kein Ende genommen, was auch am nächsten Morgen nicht zu übersehen war. Der Koffer wurde gepackt, die Zimmer aufgeräumt, der Müll beseitigt und gefrühstückt. Um 10:30 Uhr war Abfahrt, so dass wir um 13 Uhr an der Fähre in Calais-Dover waren. Im Bus herrschte – völlig überraschend! – totale Ruhe.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge kamen wir schließlich Samstag Nacht in Heilbronn an der Schule an. Die Eltern warteten schon sehnsüchtig auf uns. Eine unvergessliche Studienfahrt ging zu Ende! Dafür bedanken uns an dieser Stelle noch einmal bei unseren Lehrkräften!

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Cemile Erdogan, WG12B