Nach dem schriftlichen Abitur durfte die Klasse WG13A eine besondere Unterrichtseinheit zum Thema Industrie 4.0 mit Schwerpunkt auf moderne Produktionsprozesse erleben.<o:p></o:p>
Die Unterrichtseinheit begann mit einem praktischen Einstieg mithilfe des didaktischen Bausystems Fischertechnik. Dabei wurden verschiedene Produktionsverfahren anhand eines Spielzeugautos, dem „Racer“ nachgestellt. In einem Wettbewerb traten die Schülerinnen und Schüler in Teams gegeneinander an, um innerhalb einer bestimmten Zeit möglichst viele Racer zu produzieren. Anschließend wurden die einzelnen Produktionsverfahren genauer analysiert und miteinander verglichen.<o:p></o:p>
Am 11.06.2024 nutzte die Klasse WG13A die Gelegenheit, die Nähe zum Autokonzern AUDI zu nutzen und das Audi-Werk in Neckarsulm zu besuchen. Im Rahmen einer Gruppenführung erhielten wir einen exklusiven Einblick in die Produktion eines Audi-Fahrzeugs und konnten hautnah erleben, wie moderne Technik und Präzision in der Automobilfertigung zum Einsatz kommen. Unsere Führung begann im hochmodernen Karosseriebau. Hier wurde uns gezeigt, wie die verschiedenen Fahrzeugteile mit höchster Genauigkeit hergestellt und zusammengesetzt werden. Besonders interessant war der Einbau des Frontendmoduls, bei dem die Fahrzeugfront mitsamt dem typischen Audi-Singleframe-Kühlergrill eingebaut wird. Im nächsten Abschnitt der Führung konnten wir die Endmontage beobachten. Dabei waren die Höhepunkte der Einbau eines kompletten Cockpits und die sogenannte „Hochzeit“, bei der die Karosserie und der Antriebsstrang zusammengeführt werden. Es war faszinierend zu sehen, wie die einzelnen Schritte perfekt aufeinander abgestimmt sind und wie die Logistikprozesse dafür sorgen, dass alle Teile zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Nach der spannenden Führung durch die Produktion ging es für uns noch ins Audi Forum Neckarsulm. Dort erwartete uns eine Mischung aus Geschichte und Moderne. Wir konnten historische Audi-Modelle bestaunen und erfahren, wie sich die Marke über die Jahrzehnte entwickelt hat. Besonders beeindruckend waren die aktuellen Top-Modelle, die zum Anfassen und Erkunden bereitstanden. Ein weiteres Highlight war das digitale Fahrtraining. Hier konnten wir virtuell erleben, wie es sich anfühlt, ein Audi-Auto zu steuern und uns in verschiedenen Fahrsituationen ausprobieren.<o:p></o:p>
Am 13.06.2024 war es dann final so weit: Der Projekttag zum Thema „Industrie 4.0“ stand auf dem Programm. Die Schülerinnen und Schüler hatten an diesem Tag die Möglichkeit, praxisnah zu erleben, was sich hinter dem Begriff Industrie 4.0 verbirgt und wie sich die Produktion im Laufe der vier industriellen Revolutionen verändert hat. Zu Beginn des Tages erhielten die Schülerinnen und Schüler bei uns an der Schule in unseren SAP-DV-Räumen eine Einführung in die Grundlagen von Industrie 4.0. Dabei wurde an schülernahen Beispielen erklärt, wie technologische Entwicklungen wie Automatisierung, Digitalisierung und Vernetzung die moderne Produktion prägen und welche Technologien für die Produktion von personalisierten Massenprodukten notwendig sind. Im ersten praktischen Teil arbeiteten die Schülerinnen und Schüler mit dem Enterprise Resource Planning (ERP) Softwaresystem SAP HANA. Dabei durchliefen sie eigenständig einen kundenspezifischen Produktionsauftrag – von der Bestellung bis zur Fertigung. Unterstützt durch das Programm CIROS konnten sie diesen Produktionsprozess an einer virtuellen Maschine simulieren und die Produkte digital herstellen. Dieser Schritt zeigte anschaulich, wie Unternehmen in der Industrie 4.0 Produktionsprozesse effizient planen und umsetzen können.<o:p></o:p>
Am Nachmittag ging es zur Christian-Schmidt-Schule (CSS) in Neckarsulm. Dort wartete die Lernfabrik von FESTO, eine Miniaturproduktionsanlage, auf die Schülerinnen und Schüler. Hier konnten sie live erleben, wie ein Produktionsauftrag umgesetzt wird, und selbst Hand anlegen, um Problemstellungen direkt an der Anlage zu lösen. Da das Labor nur für kleinere Gruppen geeignet ist, wurde die Klasse in zwei Gruppen aufgeteilt. Während eine Gruppe in der Lernfabrik arbeitete, beschäftigte sich die andere Gruppe mit einer weiteren Schlüsseltechnologie von Industrie 4.0: dem 3D-Druck. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit, personalisierte Schlüsselanhänger zu designen und diese anschließend mit einem 3D-Drucker zu fertigen.<o:p></o:p>
Der Projekttag war ein voller Erfolg. Die Schülerinnen und Schüler konnten nicht nur theoretische Grundlagen zu Industrie 4.0 lernen, sondern vor allem praxisnah erleben, wie moderne Produktion funktioniert. Vom Arbeiten mit dem ERP-System über Simulationen bis hin zur realen Lernfabrik und dem 3D-Druck war der Tag abwechslungsreich und spannend gestaltet. Durch die Kombination aus Theorie und Praxis wurde das abstrakte Konzept von Industrie 4.0 greifbar gemacht, und die Klasse konnte viele wertvolle Einblicke in die vernetzte und digitale Welt der modernen Produktion gewinnen. Ein Projekttag, der sicherlich in Erinnerung bleibt!<o:p></o:p>