Für den Lagerlogistik-Mitarbeiter Michael beginnt der Arbeitstag mit dem Anlegen der persönlichen Schutzausrüstung. Dazu gehören auf jeden Fall Sicherheitsschuhe, Warnweste und Handschuhe. Danach nimmt er seinen Handscanner vom Ladegerät und sein Arbeitstag im Bereich der Warenannahme kann beginnen. Ankommende LKW-Fahrer melden sich zuerst im Wareneingangsbüro an und übergeben die Versandpapiere an die Lagerverwaltung. Als Versandpapier dient am häufigsten ein Frachtbrief. Für Michael sind die wichtigsten Angaben auf dem Frachtbrief die Empfängeradresse (Ist die Ware für uns bestimmt?) und die Zahl der Versandstücke, z. B. drei Europaletten. Nach dem Abladen schaut Michael zuerst nach, ob die Ware offene Mängel hat, also beschädigt ist. Evtl. vorhandene Mängel müssen sofort dokumentiert und gemeldet werden, denn eine spätere Reklamation ist nur sehr schwierig bis gar nicht möglich. Wenn es keine offenen Mängel gibt, wird die Identität der Ware und die Menge der Ware überprüft. Anschließend werden die Ladungsträger, meistens Europaletten, getauscht und schon kann der eilige LKW-Fahrer unseren Hof verlassen und der nächste Brumi-Fahrer kann an der Rampe andocken. In größeren Betrieben ist es erforderlich, dass der komplette Wareneingang für einen LKW mit ca. 33-36 Europaletten nach ca. 45 Minuten abgeschlossen ist. Die Kolleg*innen von Michael verräumen anschließend die neue Ware mit Staplern in die vorhandenen Palettenregale. Parallel dazu verlässt andere Ware schon wieder das Lager, indem Kundenaufträge kommissioniert (zusammengestellt) und verpackt werden. Die Versandabteilung sorgt schließlich dafür, dass die Ware für die Kund*innen sicher verladen und verschickt wird. Durch die internationale Arbeitsteilung kommt der Lagerlogistik eine entscheidende Bedeutung für den Warenverkehr zu. Die rasch wachsende Lagerlogistikbranche fordert viel vom Mitarbeiter, aber dafür bietet sie auch Arbeitsplatzsicherheit und jede Menge Karrierechancen.

Gerd Wiedmann, Abteilungsleiter Berufsschule I